Die Geschichte der Ruhrsuperintendenten-Konferenz

Seit 60 Jahren engagiert für das Ruhrgebiet. Die Anfänge der Ruhrsuperintendenten-Konferenz reichen in das Jahr 1958 zurück. Hier erfahren Sie mehr über die gemeinsame Geschichte der Evangelischen Kirche im Revier.  <span class="typo3-app-icon typo3-module-menu-item-icon"

Die Konferenz der Ruhrsuperintendenten/-innen ist der lose Verbund der Leiterinnen und Leiter der Evangelischen Kirchenkreise im Ruhrgebiet. Diese treffen sich regelmäßig, um ihre Erfahrungen in der Begleitung des Strukturwandels im Ruhrgebiet auszutauschen und in gemeinsames Handeln umzusetzen.

Die Anfänge der Konferenz reichen in das Jahr 1958 zurück. Im Laufe der letzten Jahrzehnte haben sich die Superintendenten der Kirchenkreise des Ruhrgebiets und angrenzender Kirchenkreise am Niederrhein, im Sauerland und im Siegerland auf dem Hintergrund ähnlicher Problemlagen zu einer regelmäßig tagenden Konferenz zusammengeschlossen.

Die Fragen des industriellen Strukturwandels, Zechenschließungen, Migration, Rückgang der Montanindustrie, Stilllegungen von großen Hüttenwerken wie in Rheinhausen und Hattingen haben in den letzten Jahrzehnten in Kommunen wie in Kirchengemeinden zu sozialen Spannungen, Ratlosigkeiten und Verarmungstendenzen geführt. Die hohe Arbeitslosigkeit in der Region war, ist und bleibt eine ständige Herausforderung.

Von Anfang an war der Konferenz am Dialog mit Vertretern der Politik und anderer gesellschaftlicher Organisationen und Institutionen gelegen. Regelmäßige Gesprächspartner sind die Oberbürgermeister/innen der Ruhrgebietsstädte und die zuständigen Landräte, Vertreter des Regionalverbandes Ruhr (RVR), der Arbeitsverwaltungen, der Industrie- und Handelskammern sowie der Gewerkschaften.

Die Gespräche waren getragen von der gemeinsam empfundenen Verantwortung für die Menschen im Revier. Zugleich befasste sich die Konferenz immer wieder mit der Frage, welche spezifisch kirchlichen Angebote (Arbeitslosenprojekte, Schuldnerberatung usw.) für die durch den Strukturwandel besonders Betroffenen eingerichtet werden können.

Weitere Themen der Ruhrsuperintendenten-Konferenz waren „Fremdenfeindlichkeit“, „Migration und Integration“, „Zukunft der Kohle im Ruhrgebiet“, „Lokale Agenda 21“ und die „Regierungs- und Verwaltungsreform in NRW“. Daneben wurde eine lange Reihe von kircheninternen Themen und Fragen behandelt.

Wiederholt hat sich die Konferenz mit eigenen Stellungnahmen (z.B. zu den Themen „Fremdenfeindlichkeit und Gewalt“ und „Integration“) an die Öffentlichkeit gewandt.

Zurzeit gehören der Konferenz 15 Evangelische Kirchenkreise der rheinischen und westfälischen Landeskirche an, die zum Teil ihrerseits in Verbänden zusammengeschlossen sind. Ständige Gäste der Konferenz sind unter anderem fachkundige Beraterinnen und Berater des Instituts für Kirche und Gesellschaft (Schwerte) sowie des Amtes für Sozialethik der Evangelischen Kirche im Rheinland.

Die Leitung der Konferenz liegt beim Moderator oder der Moderatorin, den oder die die Ruhrsuperintendenten aus ihrer Runde wählen. Zurzeit hat dieses Amt der Ständig Stellvertretende Superintendent Michael Stache (Kirchenkreis Dortmund) inne. Das Komoderatorenamt nimmt jeweils ein Vertreter der anderen Landeskirche wahr. Dies ist zurzeit Superintendent Joachim Deterding (Kirchenkreis Oberhausen).

In der Regel kommt die Konferenz jeweils im Herbst zu ihrer Jahrestagung zusammen. Weitere Zusammenkünfte werden gesondert verabredet.