Dortmund: Für Vertrauen und Zusammenhalt

Erstellt am 18.01.2019

Reinoldustag der Evangelischen und der Katholischen Kirche in Dortmund

Vertreter aus Kirche und Gesellschaft nahmen am Reinoldustag in Dortmund teil. Foto: Schütze / ekkdo

 

Kirchen, Stadt und Gesellschaft sollen bei der Europawahl im Mai zur aktiven Beteiligung motivieren, "um das Feld nicht den Europa-Kritikern und Dexit-Rufenden zu überlassen." Das forderte Heike Proske, Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Dortmund bei ihrer Predigt zum Reinoldustag, dem Neujahrsempfang des Evangelischen Kirchenkreises Dortmund und der Katholischen Stadtkirche am Donnerstag (17. Januar).


Ebenfalls mit Blick auf die Europawahlen kündigte Andreas Coersmeier, Propst und Stadtdechant, im gemeinsamen politischen Statement der Kirchen an, sich "beim Einsatz gegen jedweden Rassismus" nicht entmutigen zu lassen. Auch der stärker gewordene Rechtspopulismus stelle für die Kirchen eine Herausforderung dar. "Wir sind empört", sagte Coersmeier, "dass Teile der sogenannten neuen politischen Kraft, die es auch in den Bundestag geschafft hat, Ressentiments gegen Flüchtlinge und Muslime schürt und Antisemitismus Vorschub leistet."

Beide, Superintendentin Proske und Propst Coersmeier, freuen sich auf den Evangelischen Kirchentag. Bei ihm, so Proske, "können wir alle uns hier in Dortmund den mehr als 100.000 Besuchenden von unserer besten Seite zeigen, egal ob evangelisch oder katholisch, ob kirchenfern oder einer anderen Religion angehörend." Coersmeier sieht den Kirchentag als Fest des Glaubens und als Einladung, sich einzumischen. Er werde ein "Ort der Diskussion, des Dialogs und der Begegnung."

Weitere Chancen für Dortmund, "nachhaltig zu wirken und einen richtig guten Eindruck zu hinterlassen" seien nach Auffassung von Proske neben dem Kirchentag auch Veranstaltungen wie das E-Bike-Festival und DortBunt, die Hauptversammlung des Deutschen Städtetages und das Afro-Ruhr-Festival.

Propst Coersmeier mahnte an, die sozial schwachen Menschen nicht zu vergessen. In Dortmund gebe es nicht wenige, die von Armut betroffen sind. Eine Daueraufgabe bleibe deshalb die Armutsfestigkeit unseres Sozialsystems. Gefragt sei ein "gutes Wirtschaften auf dem Weg einer ökologisch-sozialen Marktwirtschaft."

"Große Relevanz" und "internationale Strahlkraft" bescheinigte auch Bürgermeisterin Birgit Jörder dem Evangelischen Kirchentag. Sie lobte die funktionierende interreligiöse Zusammenarbeit in Dortmund und unterstrich das gemeinsame Einstehen für Toleranz und Vielfalt. Die Evangelische und die Katholische Kirche seien für die Stadt ein "verlässlicher Partner".

"Segen für die Stadt - Beten für die Stadt" - unter dieser Überschrift laden der Evangelische Kirchenkreis und die Katholische Stadtkirche jedes Jahr zum Reinoldustag ein. "Wir beten für die Stadt, für Vertrauen und Zusammenhalt", sagte Proske in ihrer Predigt. Die beiden Kirchen konnten bei ihrem Neujahrsempfang Vertreter aus Politik und Wirtschaft, Bildung und Kultur begrüßen.

Ein öffentlicher ökumenischer Stadtgottesdienst in St. Reinoldi ist Auftakt des Reinoldustages. In diesem Jahr stand er unter dem Bibelspruch: "Seid untereinander eines Sinnes" (Römer 12.16). Dekanatskirchenmusiker Simon Daubhäußer und Reinoldikantor Christian Drengk gestalteten den Gottesdienst musikalisch.

Quelle: Evangelischer Kirchenkreis Dortmund