„Ich bekomme überraschte, aber durchweg positive Reaktionen, wenn ich vom Stadtradeln erzähle“, freut sich Pfarrer Wilfried Ranft, der neben seiner seelsorglichen Tätigkeit im Evangelischen Krankenhaus in Hattingen auch der Umweltbeauftragte des Kirchenkreises ist. Als er die Nachricht zum diesjährigen Stadtradeln bekam, zögerte er nicht lang, und meldete für Hattingen und Sprockhövel ein PfarrerInnen-Team an – immerhin nutzen mittlerweile sehr viele der Theologinnen und Theologen vom Arbeitsgeber bereitgestellte Dienst-Zweiräder.
Superintendentin Julia Holtz folgte begeistert für Witten und meldete das berufsübergreifende Team „Evangelisch on Tour“ an. Neben diesen gemeindeübergreifenden Kirchenkreis-Mannschaften treten auch Radfahrende aus der Kirchengemeinde Herbede als „Wiederholungstäter“ wieder an.
„Der Startschuss für alle Stadtradler im EN-Kreis fällt am 1. Mai. Dann zählt bis zum 21. Mai jeder auf dem Rad zurückgelegte Meter – egal, ob beruflich oder privat, im Kreis oder außerhalb“, erklärt Ranft, und betont dabei: „Wir wollen keinen Blumentopf gewinnen – sondern Spaß haben und das Thema ins Bewusstsein bringen.“ Dabei hofft der leidenschaftliche Pedelec-Fahrer natürlich, dass durch den Wettbewerb der Ehrgeiz bei den Teilnehmenden geweckt wird – immerhin spart jeder gefahrene Kilometer gegenüber dem Pkw CO2.
Gut ausgebaute Radwege wie der Rheinische Esel in Witten oder die alte Bahntrasse zwischen Hattingen und Sprockhövel machen das Freizeit-Radeln im Ennepe-Ruhr-Kreis schon lange beliebt. „Aber die Alltagstauglichkeit für das Fortbewegungsmittel Rad muss in den Städten des EN-Kreises noch deutlich besser werden“, fordert Ranft auch als Vorsitzender des Umweltausschusses. Denn außerhalb der Innenstädte sind Radwege noch Mangelware und auf den Straßen wird es beim Nebeneinander von Pkw und Bike oft eng.
„Wenn nun viele Menschen beim Stadtradeln mitmachen, zeigt das hoffentlich, dass Radfahrer keine Randgruppe sind und sich da was ändern muss“, weiß sich Ranft mit den Aktiven des ADFC (Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club) auf einer Linie. Die betonen wie der Umwelt-Pfarrer, dass das Fahrrad ein Verkehrsmittel ist, mit dem man von A nach B kommen möchte – schnellstmöglich. „Daneben ist Radeln einfach toll, man ist der Natur näher und damit auch dem Himmel“, schwärmt Wilfried Ranft.
Wer mitmachen will, registriert sich unter www.stadtradeln.de/ennepe-ruhr-kreis online. Bei der Anmeldung muss jeder Teilnehmer einem Team beitreten oder kann auch ein eigenes Team gründen. „So könnten sich auch noch Gemeinden miteinander messen.“
Die geradelten Kilometer werden entweder auf der Internet-Seite oder über eine Stadtradeln-App eingetragen. Wer die App nutzt, kann seine Radtouren auch alternativ aufzeichnen lassen, die zurückgelegten Distanzen werden automatisch gespeichert und dem eigenen Konto gutgeschrieben. Wilfried Ranft freut sich auf das Stadtradeln – und sieht bei allem motivierenden Wettbewerb vor allem einen Gewinner: Das Klima.
Alle Informationen rund um das Stadtradeln finden sich auf www.stadtradeln.de. Die Kirchenkreis-Teams heißen „Evangelisch on Tour“, „Ev. Kirchengemeinde Herbede“ (beide Witten) und „Evangelischen Pfarrteam“ (Hattingen und Sprockhövel).
Quelle: Evangelischer Kirchenkreis Hattingen-Witten / Nicole Schneidmüller-Gaiser